Hochschule Reutlingen

3D-Cluster

Durch neue additive Fertigungsverfahren, die im Zuge der Digitalisierung die Märkte erobern, gelingt es, kundenspezifische Produkte zu fertigen und aufgrund einer hohen Anpassungsfähigkeit zügig auf die Marktbedürfnisse zu reagieren. Allein der Markt für 3D-Drucker befindet sich in einem rasanten Wachstum. Mit diesem Wachstum geht auch eine Vielzahl technologischer Lösungen einher. 3D-Druck ist ein Sammelbegriff für mehrere technische Verfahren für unterschiedliche Materialien (verschiedenste Polymere, Metalle, Keramik etc.), die nach dem Schichtbauprinzip arbeiten.

Mit dem Ziel 3D-Technologien für Unternehmen und ihre Kunden nutzbar zu machen und die Entwicklung voranzutreiben, wurde 2017 an der Hochschule Reutlingen ein 3D-Druck Cluster gegründet. Der Schwerpunkt dieser Forschungsinitiative liegt in der Erforschung möglicher Einsatzfelder von 3D-Technologien unter besonderer Berücksichtigung technischer Prozessketten, Geschäftsmodelle, Anwendungsmöglichkeiten, Potenziale und Grenzen.

Im Werk150 untersucht das Team von Prof. Vera Hummel die Wirkungsweise und das Zusammenwirken neuartiger additiver Fertigungstechnologien und technischer Assistenzsysteme sowie intelligenter Objekte in Produktionssystemen. Bei Greifsystemen ermöglicht die Additive Fertigung eine kosteneffiziente Herstellung mit integrierten Funktionen, die individuell für das zu befördernde Produkt gefertigt werden können. Werkzeuge und Vorrichtungen können für wandlungsfähige Produktionssysteme mit kleinen Losgrößen wirtschaftlich bereitgestellt werden. In Forschungsprojekten werden innovative Lösungen und Instrumente für neue Geschäftsmodelle entwickelt. Unternehmen aus der Region sind eingeladen, innovative Fertigungsprozesse zu testen und für ihre Herausforderungen gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

Weitere Mitglieder des 3D-Clusters sind die Fakultät für Angewandte Chemie mit dem 3D-Drucker Nanoscribe, die Fakultät Textil & Design mit dem 3D-Druck von in Textilien integriertem Kunststoff, die Fakultät für Informatik mit ihrem Know-How zur 3D-Druckdatenverwaltung und die Fakultät für Technik, die sich unter anderem mit der Gestaltung und den Merkmalen additiv gefertigter Bauteile beschäftigt.

Im Rahmen des 3D-Clusters werden komplementäre Kompetenzen der Fakultäten intensiviert und miteinander verbunden, innovative Forschungsprojekte durchgeführt und in konkrete, tragfähige und nachhaltige Anwendungen umgesetzt. Dank der für und mit den Unternehmen der Region erarbeiteten Lösungen werden der Hochschulstandort Reutlingen und die gesamte Innovationsregion Neckaralb nachhaltig positiv gestärkt.

Gefördert von

Dank einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung konnte die Hochschule in zahlreiche Geräte investieren. Dem fakultäts- und fachübergreifenden Expertenzentrum mit umfassendem Know-How stehen verschiedene Hochleistungs-Drucker auf dem Campus zur Verfügung, die zur Erforschung und Demonstration von effizienter Auslastung von hybriden Fertigungsanlagen durch kollaborativ genutzte Produktionsnetzwerke miteinander vernetzt sind.