Hochschule Reutlingen

Friedrich-List-Institut für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI)

Das Friedrich-List-Institut für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI) ist eine Einrichtung der Hochschule Reutlingen, Fakultät ESB Business School.

Forschungsschwerpunkte

Zielsetzungen des Friedrich-List-Institutes für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI) sind

  • Forschung zu ökonomischen und politischen Ideen von Friedrich List und zur List-Biografie
  • Verbreitung der Ideen des „genialen und viel verkannten“ Ökonomen im In- und Ausland
  • Untersuchungen zur Transformation von Lists Ideen auf aktuelle Problemstellungen
  • Aktuelle Wirtschaftsstudien mit Affinität zu Lists Gedankengebäude
  • Austausch mit anderen Wissenschaftlern im in- und Ausland

Die Entstehung des Friedrich-List-Instituts

Am 4. Mai 1992 gab das Ministerium für Wissenschaft und Kunst von Baden-Württemberg grünes Licht für die Gründung des „Friedrich List-Instituts für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI)“. Es wurde als Forschungsinstitut an der FH Reutlingen angesiedelt.

 

Historie des Instituts

Nachdem Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler bereits 1972 mit der List-Forschung an der FH Reutlingen begonnen und zahlreiche Veröffentlichungen aufzuweisen hatte, beabsichtigte er die Gründung eines Instituts. Mit diesem Institut wollte er die Ernsthaftigkeit seiner unermüdlichen Bemühungen unterstreichen und die entsprechende Beachtung und Anerkennung erreichen.

Am 4. Mai 1992 gab das Ministerium für Wissenschaft und Kunst von Baden-Württemberg grünes Licht für die Gründung des „Friedrich List-Instituts für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI)“, das als Forschungsinstitut an der FH Reutlingen angesiedelt wurde. Allerdings wurde „ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Betrieb des Instituts ausschließlich aus Dritt- und Projektmitteln zu finanzieren ist.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Friedrich List-Institut für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI) ist das erste und einzige  offiziell genehmigte Institut der Hochschule Reutlingen, das an einen Lehrstuhl gekoppelt ist.
Von Anfang an war es das Ziel, die Listforschung mit neuen Erkenntnissen zu bereichern, seine Ideen in der Wissenschaft zu verbreiten, auf deren Aktualität hinzuweisen und aktuelle Forschungen anzuregen, die auf Lists genialem Gedankengebäude aufbauen.
Auch nach seiner Emeritierung im Jahre 2004 hat Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler das FLI – bis 2012 – weitergeführt. Hierfür wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz sowie den Verdienstmedaillen der Hochschule und Stadt Reutlingen geehrt.

2012 hat Eugen Wendler das FLI seinem aktiven ESB-Kollegen, Prof. Dr. Stephan Seiter, übertragen. Daraus hat sich nicht nur eine enge freundschaftliche Verbundenheit, sondern auch eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt. Stephan Seiter hat vor allem das internationale Symposium an der Hochschule Reutlingen zum 225. Geburtstag von Friedrich List organisiert, für die Übersetzung der damals gehaltenen Beiträge gesorgt und zusammen mit Prof. Dr. Harald Hagemann von der Universität Hohenheim, den Sammelband bei einem namhaften New Yorker Verlag herausgebracht. Prof. Dr. Stephan Seiter leitete das FLI bis zu seinem Einzug als FDP-Abgeordneter in den Deutschen Bundestag im Herbst 2022.

Seit 2023 leitet Prof. Dr. Larissa Zierow  das Friedrich-List-Institut für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI). Ihr Ziel ist es, nicht nur die historische Forschung zu Friedrich List weiter voran zu treiben, sondern auch aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen im Sinne Friedrich Lists zu fördern. Diese greifen Elemente – wie beispielsweise soziale Marktwirtschaft oder internationaler Handel – aus dem Gedankengebäude von Friedrich List in einem neuen Kontext auf oder stehen in Bezug zu dessen Wirken. 

Das Leben und Wirken von Friedrich List

Die Verdienste von Friedrich List beziehen sich auf seine Arbeit als Politiker, Wissenschaftler, Journalist, Unternehmer und Eisenbahnpionier.

 

  • Verfassungsrechtliche Stellungnahmen und andere bedeutende Gutachten insbesondere zur Reform der Verwaltungspraxis und zur Auswandererproblematik
  • Bittschrift an die Bundesversammlung zur Abschaffung der innerdeutschen Zollschranken
  • Initiator und Konsulent des Handels- und Gewerbsvereins
  • Vorschläge zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung von Württemberg sowie zur politischen Einigung der deutschen Territorialstaaten
  • Bemühungen um eine politische Allianz zwischen Großbritannien und dem zu einigenden Deutschland
  • Visionäre Vorstellungen zu einem wirtschaftlich und politisch integrierten Kerneuropa
  • Konsul der Vereinigten Staaten für das Königreich Sachsen

  • Initiative zur Gründung der Staatswirtschaftlichen Fakultät an der Universität Tübingen, der ältesten durchgehend existierenden wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Deutschland
  • Geistiger Urheber des Staatslexikons – der „Bibel der Liberalen“ im Vormärz
  • Verfasser von wichtigen handelspolitischen Schriften (Outlines of American Political Economy; Le système naturel d`économie politique – Das Natürliche System der Politischen Ökonomie; Le monde marche – Die Welt bewegt sich)
  • Verfasser seines Hauptwerkes: „Das nationale System der Politischen Ökonomie“, dem ersten deutschen Klassiker der Nationalökonomie
  • Differenzierung zwischen der „Theorie der Werte“ und der „Theorie der produktiven Kräfte"
  • Anerkennung der geistigen Arbeit und der Bildung als produktive Kraft
  • Differenzierung zwischen der Volks- und Betriebswirtschaftslehre
  • Erster deutscher Verkehrswirtschaftler
  • Befürworter der „Infant-Industry-Theorie“
  • Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft

  • Unermüdlicher Publizist
  • Verfasser von ca. 700 Aufsätzen in in- und ausländischen Zeitungen
  • Redakteur, alleiniger Herausgeber und Mitherausgeber von ca. 10 in- und ausländischen Zeitungen
  • Erster deutscher Wirtschaftsjournalist
  • Gründung einer der ersten deutschen Publikumszeitschriften (Illustrierte)

  • Entdeckung eines großen Steinkohlevorkommens in Pennsylvania
  • Mitinitiator zum Bau einer der ersten mit Dampf betriebenen Eisenbahnstrecken in den USA zur Erschließung des Kohlevorkommens
  • Erstellung der ersten deutschen Eisenbahnkarte mit den Hauptlinien des deutschen Eisenbahnnetzes
  • Initiator und Agitator bei der Projektierung und dem Bau der Sächsischen Eisenbahn Leipzig-Dresden, der ersten deutschen Ferneisenbahn
  • Vielfältige Aktivitäten zum Bau von anderen deutschen Eisenbahnverbindungen, insbesondere zur badischen und thüringischen Eisenbahn

Partner

List-Gesellschaft e.V.
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
 

Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden
Gerhart-Potthoff-Bau
Hettnerstraße 1/13
01069 Dresden

Prof. Dr. Harald Hagemann
Institut für Volkswirtschaftslehre
an der Universität Hohenheim
70593 Stuttgart-Hohenheim
 
 

Berks History Center
940 Centre Ave.
Reading, PA 19661
USA
 

Stadt- und Listarchiv
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